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Lisa Ivana Brühlmann, Schweizer Schauspielerin und Regisseurin

Lieber ins Seefeld als nach Hollywood

Frauen sind im Filmbusiness auf dem Vormarsch. Die Zürcherin Lisa Brühlmann ist eine davon. Die 40-Jährige wurde zunächst als Seriendarstellerin – u.a. im SRF-Hit «Tag und Nacht» – bekannt. Ihre erste Regiearbeit «Blue My Mind» heimste gleich mehrere Preise ein. Und spätestens seit der Emmy-Nominierung für eine Folge der TV-Produktion «Killing Eve» 2019 reisst sich die Branche um sie. Doch anstatt nach Hollywood zieht es die Mutter von zwei Kindern zurück ins Seefeld.

Text: Sherin Kneifl

«Preise sind natürlich etwas Schönes, eine Anerkennung meiner Arbeit die hinter den Kulissen viel unglamouröser ist als es scheint. Es ist eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, das würde man ja nicht denken. Aber man muss auch selber wissen, wenn etwas gut oder schlecht ist», sagt Brühlmann über ihren Ruhm. Hinter die Kamera wechselte sie, um Geschichten erzählen zu können und ein Projekt von Anfang bis zum Schluss zu gestalten. «Meine Liebe zum Detail, das genaue Hinschauen, Hinhören, Beobachten zählen zu meinen Stärken. Eine gute Geschichte muss berühren also emotional sein und im Moment interessieren mich besonders Frauenthemen.»

Blue my mind, Lisa Bühlmann

Ihre Vorbilder heissen Jane Campion, Andrea Arnold, Sofia Coppola, die nachhaltig Spuren in der Branche ziehen. Zusammenarbeiten würde sie gern mit den Schauspielerinnen Shailene Woodley (eine Kämpfernatur) oder Kirsten Dunst (seit Kindertagen im Geschäft) – starke Frauen wie Brühlmann, die sich als Feministin bezeichnet. Zu #Metoo stellt sie sehr persönliche Überlegungen an: «An der Schauspielschule wurden ich und eigentlich alle jungen Frauen von demselben Lehrer angegraben. Wenn man nicht darauf einging, kriegte man eine schlechtere Besprechung.»

Obwohl die Filmschaffende viele Angebote aus dem Ausland inklusive Hollywood bekommt, möchte sie mit ihrer Familie (mit Ehemann und Berufskollege Dominik Locher hat sie eine Tochter und einen Sohn) in Zürich bleiben – am liebsten wieder im Seefeld. «Wir sind ins Quartier gezogen als ich ein Teenager war. Dann habe ich hier nochmals von 2008 bis 2015 gelebt. Ich vermisse das Seefeld, besuche hier aber oft meine Mutter und Freunde.» Ihre Lieblingsorte sind «die beiden Badis Tiefenbrunnen und Utoquai, der Tauchplatz beim Hafenkran, der schöne und schattige Spielplatz beim GZ und natürlich die Wynegg.» Ideal für ein Mami mit kleinem Nachwuchs.

Gerade schreibt Brühlmann am nächsten Schweizer Spielfilm und Ende des Jahres kommt die Miniserie «The Girl Before» ins TV (BBC, HBO), bei der sie basierend auf dem internationalen Bestseller Regie führt. Ist Brühlmann ein Serienjunkie und könnte sie uns eine empfehlen? «Ich muss rein beruflich viele Serien kennen, aber meistens schaue ich nur die erste Staffel.» Dann kommt aus Zeitmangel die nächste Produktion dran. «Zuletzt hat mich «I May Destroy You», die Drama-Serie über sexuelle Gewalt, umgehauen.»

Oktober 2021


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