Ein Gespräch mit der Zahnmedizinerin und Gründerin vom «Zurich Smile Center»
Von Caracas ins Seefeld – Der Weg von Katherine Losada
Ärztin, Mutter, Frau mit Haltung: Aufgewachsen in Caracas, wo sie auch Zahnmedizin studierte, führte sie ihr Weg über Madrid nach Zürich. Heute vereint Katherine Losada medizinisches Fachwissen, ästhetisches Feingefühl und kulturelle Offenheit. Neben dem Studium erlernte sie das Goldschmiedehandwerk – Ausdruck ihrer Liebe zur Präzision und zum Gestalten. Für sie beginnt Vertrauen nicht im Behandlungszimmer, sondern im Zwischenmenschlichen – dort, wo echte Verbindung entsteht. Ein Gespräch über Werte, Wandel, die Kraft eines Lächelns – und über ihre Lieblingsplätze im Seefeld.
Text: Zoran Bozanic
Ihr Weg führte Sie von Caracas über Madrid ins Zürcher Seefeld. Warum haben Sie sich ursprünglich für Zahnmedizin entschieden – und was begeistert Sie daran bis heute?
«Ich komme aus einer Ärztefamilie – meine Mutter ist Radiologin, mein Vater Urologe. Der Wunsch, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen, war bei mir also schon früh da. Gleichzeitig hatte ich immer eine Leidenschaft für Ästhetik, Präzision und Design. Deshalb habe ich neben dem Medizinstudium auch eine Ausbildung zur Goldschmiedin gemacht – ich liebe es, Schmuck zu gestalten und zu tragen. Und eigentlich sind Zähne ja auch eine Art von Schmuck: individuell, sichtbar, ästhetisch. Zahnmedizin vereint für mich das Beste aus beiden Welten – Medizin, Kreativität und echte Wirkung auf das Leben der Menschen. Es geht nicht nur um Zähne, sondern um Lebensqualität, Selbstvertrauen und Gesundheit. Was mich besonders fasziniert: Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Fachs – durch digitale Technologien, neue Materialien und einen immer ganzheitlicheren Ansatz.»
Welche Werte leiten Ihre Arbeit heute – besonders im multikulturellen Umfeld des Seefelds?
«Für mich stehen drei Dinge im Zentrum: Empathie, Qualität und Innovation. Ich möchte, dass sich jede Patientin und jeder Patient gesehen und ernst genommen fühlt – unabhängig von Sprache, Herkunft oder Alter. Im Seefeld treffen viele Kulturen aufeinander – das spiegelt sich auch in unserer Praxis. Wir sprechen mehrere Sprachen, verstehen die Bedürfnisse internationaler Patient:innen und bieten moderne, flexible Behandlungsmodelle – mit einem starken Fokus auf Vertrauen und Transparenz. Unsere Praxis soll ein Ort sein, an dem sich jede und jeder willkommen fühlt.»
Zahnarztangst ist weit verbreitet. Wie gehen Sie damit um?
«Ich nehme Ängste sehr ernst – und ich verurteile niemanden dafür. Viele Menschen haben schlechte Erfahrungen gemacht, schämen sich für ihren Zahnzustand oder fühlen sich ausgeliefert. Deshalb ist der erste Schritt bei uns immer: Zuhören. Wir nehmen uns Zeit, erklären alles verständlich und bauen Schritt für Schritt Vertrauen auf. Wir arbeiten mit modernen, möglichst schmerzarmen Methoden – aber niemand wird bei uns zu etwas gedrängt. Vertrauen wächst durch Offenheit und Ehrlichkeit.»
Und wie gehen Sie mit Kindern oder besonders ängstlichen Patient:innen um?
«Bei Kindern ist es wichtig, spielerisch und behutsam vorzugehen. Oft hilft es, wenn das Kind zuerst sieht, wie ein Elternteil behandelt wird – das schafft Vertrauen. Wir arbeiten mit Visualisierungen, kleinen Ritualen und viel Geduld. Bei Erwachsenen kann auch Musik oder bewusste Atmung helfen. Wir passen uns immer dem Tempo der Patientin oder des Patienten an. Niemand wird überfordert.»
Was unterscheidet das Zurich Smile Center von anderen Praxen im Quartier?
«Unsere Patient:innen sagen oft: «Bei euch fühlt es sich nicht wie beim Zahnarzt an.» Das ist für mich das schönste Kompliment. Wir verbinden modernste Technologien – etwa 3D-Scanner, digitale Planung oder ästhetische High-End-Lösungen – mit einer familiären, herzlichen Atmosphäre. Es gibt keinen Dresscode, keine Barrieren, keine übertriebene Förmlichkeit – wir begegnen Menschen auf Augenhöhe. Und wir verkaufen keine unnötigen Leistungen. Unser Ziel ist nicht der Umsatz, sondern das echte Bedürfnis unserer Patient:innen. Ethik und Philosophie sind bei uns nicht nur Worte – sie sind gelebter Alltag.»
Welche Entwicklungen in der Zahnmedizin begeistern Sie aktuell besonders?
«Ganz klar: die Digitalisierung. Digitale Abformungen, KI-gestützte Planung, 3D-Designs – all das erlaubt Ergebnisse, die früher undenkbar waren: präziser, effizienter und angenehmer für die Patient:innen. Gleichzeitig sehe ich einen Trend zu mehr Natürlichkeit: Weg von standardisierten Schönheitsidealen, hin zu individueller, funktionaler Ästhetik. Ich glaube an Lächeln, die zum Menschen passen – nicht an Perfektion um jeden Preis.»
Sie betreuen viele Expats und Menschen aus der Latino-Community. Wie erreichen Sie diese Zielgruppen?
«Ich glaube, es beginnt mit Authentizität. Ich komme selbst aus Venezuela, habe in Madrid studiert und kenne die Herausforderungen, mit denen viele internationale Familien konfrontiert sind – sei es sprachlich, organisatorisch oder kulturell. Wir beraten auf Spanisch, Englisch und Deutsch und sind in den Communitys gut vernetzt – auch über Social Media. Viele neue Patient:innen kommen über persönliche Empfehlungen. Das freut mich besonders, denn es zeigt, dass Vertrauen entstanden ist.»
Was hat Sie das Leben gelehrt – gerade in Phasen des Wandels und des Umbruchs?
«Dass Brüche auch Chancen sein können – manchmal sogar der Beginn von etwas ganz Neuem. Ich hatte in meinem Leben viele solcher Momente, aber einer hat mich besonders geprägt: Als ich in Venezuela mit meinen beiden Kindern im Auto entführt wurde, war das eine Grenzerfahrung – erschütternd, aber auch klärend. In diesem Moment hatte ich nur einen Gedanken: Ich möchte meine Familie wiedersehen. Meine Freunde umarmen. Einfach nur Zeit mit den Menschen verbringen, die mir wichtig sind. Es war, als würde das Leben mich wachrütteln – mir zeigen, worauf es wirklich ankommt. Ich habe diese Erfahrung wie eine zweite Geburt erlebt. Danach wusste ich: Ich will mein Leben nicht mehr nur aushalten, ich will es gestalten – mit Sinn, mit Klarheit, mit Liebe. Diese Tage haben mir gezeigt, wie kostbar das Leben ist – und wie entscheidend es ist, auf die eigene innere Stimme zu hören. Seither gehe ich bewusster, mutiger und entschlossener meinen Weg. Wandel bedeutet für mich heute nicht Verlust, sondern Bewegung. Und oft liegt genau darin die Kraft, über sich selbst hinauszuwachsen.»
Seefeld – was bedeutet das Quartier für Sie persönlich?
«Ich habe mich auf Anhieb ins Seefeld verliebt. Es ist gepflegt und exklusiv, aber nie überheblich – ein gutes Spiegelbild seiner Bewohner:innen: lokale Schweizer, die Bodenständigkeit und Höflichkeit verkörpern, und Expats, die internationales Flair mitbringen. Drei Orte bedeuten mir besonders viel: der Zürichsee, der mir täglich Ruhe schenkt, das Café Mame für den besten Flat White und die italienischen Spezialitäten bei Russo. Und Casa Tauta ist ein toller Ort, der lateinamerikanisches Leben ins Quartier bringt.»
Wie leben Sie persönlich das Thema Work-Life-Balance – und was bedeutet es für Sie?
«Für mich ist Work-Life-Balance kein Zustand, sondern eine Haltung. Ich liebe meine Arbeit – aber ich achte bewusst auf meine Balance. Ich nehme mir morgens Zeit für einen „slow start“, meditiere, gehe an den See oder verbringe Zeit mit meiner Familie. Luxus bedeutet für mich nicht Konsum, sondern Zeit – für echte Gespräche, kleine Pausen, das Gefühl, bei sich zu sein. Ich bin oft die Letzte, die die Praxis verlässt – aber ich tue das mit Freude. Und ich weiss, dass ich mich auf mein Team verlassen kann. Viele meiner Mitarbeitenden sind seit Jahrzehnten bei uns – das spricht für ein gutes Miteinander und ein gesundes Arbeitsklima.»
Und was möchten Sie unseren Leserinnen und Lesern mitgeben?
«Hören Sie auf sich selbst. Work-Life-Balance sieht bei jedem anders aus – wichtig ist, dass Sie sich nicht verlieren in all den Rollen, die das Leben uns zuschreibt. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse – und erlauben Sie sich, gut zu sich selbst zu sein.»
Sie lacht, als ich auf die Uhr schaue – eine ganze Stunde ist vergangen, wie im Flug. Ein Gespräch voller Wärme, Tiefe und Überraschungen. Katherine Losada ist nicht nur Zahnmedizinerin – sie ist Gestalterin, Wegbereiterin, Kosmopolitin. Und ein Mensch, der anderen Mut macht. Einfach so – mit einer positiven Einstellung und einem Lächeln.
ZURICH SMILE CENTER
Eisengasse 2
T 044 251 22 33
www.zurichsmilecenter.ch
August 2025

