
Sie haben alles gegeben – und tun es nochmal: Die Bühnenrebellen von «Forever Young»
Theater Seefeld: Forever Young – Rock’n’Roll kennt kein Alter
2045 im Zürcher Seefeld: Das einst lebendige Theater ist längst geschlossen – zumindest offiziell. Denn hinter den Kulissen hat sich eine eigenwillige Alters-WG eingenistet: Sieben ehemalige Bühnengrössen, mittlerweile betagt, aber keineswegs gebändigt. Wo einst Szenenapplaus donnerte, sitzen sie heute auf verstaubten Fundus-Möbeln, erinnern sich an vergangene Premieren und legendäre Auftritte – und leben dabei musikalisch nochmals richtig auf.
Was als ruhiger Lebensabend gedacht war, entpuppt sich als temperamentvolle Rockshow mit Retro-Charme und rebellischem Witz. Zwar ist der Spagat heute nicht mehr ganz so geschmeidig und das Vibrato leicht wacklig – doch der Kampfgeist ist ungebrochen. Unterstützt von einer grossen Portion Slapstick, schrägem Humor und jeder Menge Herz, trotzt das Ensemble dem Altern mit einem Repertoire, das seinesgleichen sucht: Von «I Love Rock’n’Roll» über «Forever Young» bis «Born To Be Wild».
Wäre da nicht die Altenbetreuerin, die mit pädagogischem Eifer zu Kinderliedern zum Mitklatschen auffordert und mit schnulzigen Songs über Alter und Vergänglichkeit für die einzige Dissonanz sorgt. Doch sobald sie den Raum verlässt, übernimmt die Rock’n’Roll-Gang wieder das Zepter – und das Bühnenlicht.
Ob «I Will Survive», «Mir mag halt niemer öppis gunne» oder internationale Pop-Hymnen: Die grauen Panther verleihen den Klassikern eine neue Tiefe – rau, komisch, bewegend. In einem wilden Mix aus Musik, Tanz, Comedy und Theatralik feiern sie das Leben – inklusive klappernder Gebisse, schiefem Takt und jeder Menge Energie.
Mit auf der Bühne stehen Gigi Moto, Eric Hättenschwiler, Myriam Wittlin, Fabio Romano, Markus Schönholzer, Hans Ueli Schlaepfer und Fabienne Louves (im November/Dezember) sowie Sandra Leon (im September/Oktober). Regie führt Dominik Flaschka, musikalisch geleitet von Hans Ueli Schlaepfer – unterstützt von einem starken Kreativteam, das für Bühnenbild, Choreografie, Licht und Ton verantwortlich ist.
Theater im Seefeld
Seefeldstrasse 91
Dauer: ca. 2½ Stunden inkl. Pause
Sprache: Dialoge überwiegend in Schweizerdeutsch
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Bar- und Türöffnung: 1 Stunde vor Beginn, Saalöffnung mit Bistrobestuhlung ca. 45 Minuten vorher
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Ein Stück über das Jungbleiben im Herzen, das Älterwerden mit Würde – und den unstillbaren Hunger nach Rampenlicht.
Let’s face it: Rock’n’Roll never dies. Auch nicht im Altersheim.