Ein Café voller Wärme und Erinnerungen – ein Ort, der im Quartier fehlen wird.

Abschied vom Escoffier – ein Herzensort im Seefeld schliesst

Das Café Escoffier an der Feldeggstrasse ist weit mehr als nur ein Lokal – es ist ein Stück Zürcher Seefeld-Geschichte. Über Jahrzehnte hinweg diente es als Treffpunkt für Nachbarn, Geschäftsleute und Freunde guter, solider Küche. Die letzten 15 Jahre führten Lili und Andi Bächtold das Escoffier mit Leidenschaft – doch nun müssen sie schweren Herzens die Türen schliessen.

Text: Zoran Bozanic

Vom Höhepunkt bis zur Realität

Noch vor Corona wurden täglich bis zu 130 Mittagsmenüs serviert, zuletzt waren es nur noch 40. Lili erzählt, dass sich das Restaurant seit der Pandemie nie richtig erholen konnte. Die wirtschaftliche Realität machte die Schliessung unvermeidbar.

Wandel der Zeit und der Verlust von Charakter

Das Escoffier war mehr als ein Ort zum Essen – es spiegelte den Wandel der Zeit im Seefeld wider. Früher dominierten traditionelle, gemütliche Lokale das Quartier, heute setzen moderne Cafés und internationale Konzepte neue Standards. Es ist schade, dass solche alteingesessenen Orte mit Charakter und Geschichte verschwinden, die Generationen von Gästen begleitet haben.



Herz und Seele des Lokals

Pia war 33 Jahre, Slavi 25 Jahre im Escoffier angestellt. Beide verabschieden sich mit schwerem Herzen. Über all die Jahre entstand ein familiäres Verhältnis zu den Gästen, das weit über das klassische Serviceverhältnis hinausging. In ihrem Abschiedsbrief danken Lili und Andi allen, die das Escoffier zu einem aussergewöhnlichen Ort gemacht haben: «Wir sind unendlich dankbar für all die wunderbaren Jahre, die wir mit euch teilen durften. Eure Treue, euer Lachen und die vielen Begegnungen haben unser Restaurant zu einem besonderen Ort gemacht – einem Zuhause für Gäste und Team zugleich. Diese Erinnerungen werden uns ein Leben lang begleiten.»

So schliesst ein traditionsreiches Stück Seefeld-Geschichte – ein Ort der Begegnung, der Herzlichkeit und des guten Essens. Die Erinnerungen bleiben, und vielleicht kreuzen sich die Wege von Gästen und Team eines Tages wieder.

Unsere Redaktion sagt Danke an das Escoffier – für all die wunderbaren Begegnungen, das herzliche Ambiente und die unvergesslichen kulinarischen Momente, die das Seefeld bereichert haben.

September 2025